Der Hamburger Senat will das Moor für Daimler vorhalten
Warum ein Moor wichtig ist zeigt das Video
Der Vollhöfner Wald muß bleiben
Dieser Wald soll allerdings zugunsten der Hafenwirtschaft gerodet werden.
Die Hamburg Port Authority AöR (HPA) plante ab Herbst 2019 die Abholzung von ca. 30000 Bäumen auf einer unberührten Pionierwaldfläche von 45 ha, das entspricht etwa 65 Fußballplätzen. Nach HPA-Plänen soll der Bereich durch Aufschüttung und Flächenversiegelung kosten- und ressourcenintensiv erschlossen werden, um dann als Logistikflächen betrieben zu werden.
Trotz eines seit Jahren stagnierenden, im Vergleich zum Allzeithoch 2007 / 2008 aber um 12 % gesunkenen Containerumschlags im Hamburger Hafen, soll ein natürlich gewachsener und seit 55 Jahren nahezu unberührten Laubmischwald für kommerzielle Zwecke gefällt werden.
Während Politiker (fast) aller Parteien die außer Kontrolle geratenen z.T. illegalen Brandrohdungen im Amazonasgebiet aus tiefstem Herzen bedauern, plant die HPA munter den Waldabriss. Ohne bindendes Beteiligungsverfahren, ohne Planfeststellungsverfahren, bzw,- beschluss hatte der rot-grüne Senat doch den Status des Gebietes des Vollhöfner Waldes im Jahr 2016 per Verordnung vom Hafenerweiterungs-gebiet zum Hafennutzungsgebiet überführt.
Der rot-grüne Senat, dessen klimapolitische Methodik fast ausschließlich aus umwelttechnischen Maßnahmen besteht, muss eingestehen, dass auch Waldschutz eine wichtige Säule von Klimapolitik darstellt. Das Verhandlungsergebnis zwischen Senat und Volksinitiative „Hamburgs Grün erhalten“ besagt, dass die Stadt zur Erhaltung des Bestandsgrüns verpflichtet ist. Die Vereinbarung wurde medienwirksam ein halbes Jahr vor der Wahl präsentiert und gefeiert.
Nun muss sich der rot-grüne Senat an seinen Taten messen lassen. Er darf nicht ignorant zum aktuellen Zeitgeschehen wie den Klimaprotesten der Jugend ein „nicht ersetzbares“ Naturreservat (Zitat HPA-Gutachten), das Sauerstoff generiert und jährlich 560 t CO2 speichert, der kommerziellen Verwertung durch die Logistikbranche preisgeben. Ebenso ist das Areal besonders wertvoll in Hinsicht auf Tiere, Pflanzen und die biologische Vielfalt. Echte Ausgleichsmaßnahmen in unmittelbarer Nähe seien „schlichtweg nicht möglich“, stellen sogar die Gutachter der HPA fest.